Zur Erinnerung: In der Nacht vom 5. auf den 6. April 2009 wurde um 3:32 Uhr das italienische Dorf Onna während eines Erdbebens nahezu vollständig zerstört. Das Beben der Stärke 6,3 auf der Richterskala hatte Mittelitalien erschüttert. Sein Epizentrum lag im Gebiet nördlich der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila in etwa fünf Kilometern Tiefe. In Onna wurden über vierzig Menschen getötet, viele verletzt und mehr als 300 Bewohner haben ihr Zuhause verloren.
Da die Arbeiten vor Ort nur in enger Kooperation mit den örtlichen Kräften des Zivilschutzes und der Feuerwehren möglich ist, ist das Team des THW der örtlichen Einsatzleitung unterstellt. Daher ist es wichtig, dass unter unseren Spezialisten auch Helfer sind, die die italienische Sprache sprechen. So wurde vergangene Woche aus der Expertendatenbank des THW ein Helfer unseres Ortsverbands ermittelt. Cristoforo Cascino, Gruppenführer unserer 2. Bergungsgruppe soll in Onna das THW-Einsatzteam verstärken und auch als Dolmetscher fungieren. Der zweifache Familienvater ist seit seiner Jugend (1993) mit Leib und Seele beim Technischen Hilfswerk. Nach seiner Prüfung zum THW-Helfer 1997 erlangte Cris in vielen Lehr- und Ausbildungsgängen seine Fertigkeiten für die schwere Bergung. Im Einsatzgebiet Italien wird er seinen Kameraden eine große Unterstützung sein. 
So begleiteten am vergangenen Samstagmorgen Kai Ruth (stellv. Zugführer) und ich Cris nach Frankfurt an den Flughafen. Um 10:35 Uhr startete der Flieger zum Zielflughafen Rom, wo er um 12:20 Uhr vom Leiter des THW-Einsatzteams abgeholt und zum Einsatzgebiet gebracht wurde. 
Da die Geschichte des Ortes Onna auf tragische Weise mit den NS-Verbrechen in Italien verbunden ist -1944 erschossen Wehrmachtsangehörige 17 unschuldige Einwohner, mehrere Häuser wurden gesprengt- ist das deutsche Engagement beim Wiederaufbau von Onna damit auch ein Beitrag zur deutsch-italienischen Versöhnung.
Ein detaillierter Bericht folgt nach Cris Cascinos Rückkehr.
				