Mainz. Standortverlagerte FK/Log-Wochenendausbildung im THW  Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland auf dem Gelände der  Kurmainzkaserne in Hechtsheim.
Szenario: Hochwasser im Landkreis Germersheim und der Stadt Speyer auf einer Länge von ca. 50 km entlang des Rheins (Rhein-Pfalz-Kreis).
 
Ziel der Übung und Ausbildung:  Es soll die Zusammenarbeit der Fachgruppen Führung und Kommunikation  (FK) und Logistik aus Einheiten des THW Landesverbandes  Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (HERPSL) geübt und weiter verbessert  werden. Hierein fielen insbesondere das Herstellen und Betreiben von  Telekommunikationsverbindungen im Rahmen der Führungsorganisation, das  Erstellen einer genauen Lagekarte durch die Führung, die Darstellung der  Lage mittels neuer taktischer Zeichen und die Versorgung der Einheiten  durch den Verpflegungs-, Materialerhaltungs- und den  Verbrauchsgütertrupp. Ebenso sollen hier wesentlich der Einsatz der  Führungsausstattung wie FüKomKw, FüLa und FmKw (Erklärungen siehe am  Ende des Artikels) trainiert werden.  Und, die Übung soll den Teilnehmern ermöglichen, auch innerhalb der eigenen Gruppe zu üben.
 
 
Text + Bilder: Dagmar Eich (Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit im OV Mainz)
  
Stabsübungen sind eine gute Möglichkeit, um technische sowie nicht technische Fertigkeiten erfahrungsbasierend und realitätsnah zu trainieren. Bei  Stabsrahmenübungen werden nur die „Stäbe“ -also die Einsatzleitungen-  geübt. Die Einheiten vor Ort im Einsatz werden von der Übungsleitung  ebenso simuliert wie die Kontakte zu Leitstellen, Behörden und sonstigen  Ansprechpartnern.
 
 
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Die Haupt-
Aufgaben dieser Stabsrahmenübung -mit 
praktischen  Übungsanteilen für Logistik und Fernmeldetrupps- umfasste die reale  Einrichtung der für diese Schadenslage erforderlichen  Telekommunikationsverbindungen, den Aufbau einer Führungsstelle und den  Betrieb eines Einsatzabschnittes mit schon gesetzten Fachgruppen (FGr)  einzurichten. Die Kräfte sollen die Notwendigkeit erkennen, weitere  Einsatzabschnitte (EA) zu bilden und zweckmäßige Teilungen des  Einsatzgebietes in Untereinsatzabschnitte (UEA) mit der entsprechen  Leitung und Verantwortlichkeit vorzunehmen.
 
 
Die Fachgruppe Führung/Kommunikation  im Technischen Hilfswerk (THW) führt die Einheiten des THW im  Großschadensgebiet. Hierzu richtet sie eine Einsatzleitung ein und  betreibt diese. Sie stellt und betreibt funk- und drahtgebundene  Fernmeldeverkehrskreise zu der örtlichen bzw. überörtlichen  Einsatzleitung der Gefahrenabwehrbehörde her. Ferner unterstützt sie  fernmeldetechnisch andere Hilfskräfte.
 Die Fachgruppe Logistik ist das zentrale Serviceunternehmen für alle THW-Einheiten.  Im Einsatz übernimmt sie die Versorgung mit Verbrauchsgütern, die  Verpflegung, die Betreuung und die Materialerhaltung. Damit wird der  reibungslose Einsatzverlauf sichergestellt und die anfordernde Behörde,  beziehungsweise die Einsatzleitung, entlastet.
Im Hinblick auf das Einsatzspektrum dieser beiden THW-Fachgruppen  bei Großschadenslagen ist es überaus wichtig, auch die folgenden  Bereiche immer wieder in ihrer Zusammenarbeit zu üben.
Für die vier Fachgruppen Logistik  galt es zunächst einen Logistikstützpunkt aufzubauen. Von hier aus  übernahm die Log-Führung, gemeinsam mit der FK Bad Homburg ihre Arbeit:  jeweils das Einrichten und Betreiben einer Führungsstelle Logistik,  einer Versorgungsstelle Verpflegung, einer Versorgungsstelle  Materialerhaltung und einer Versorgungsstelle Verbrauchsgüter musste  sicher gestellt sein.
 
 
Die Log-VG übte an diesem Wochenende fiktiv, also nur auf dem  Papier. Hier wurden Waren von Fremdlieferanten oder dem THW gelagert  und bei Bedarf dem Anforderer zugeführt. Beispiel: Ein Technischer Zug  (TZ) fordert 10.000 Sandsäcke an, die die Log-VG diesem zuzuführen hat.  Das kann bedeuten: Entweder hat sie einen Lagerbestand an Sandsäcken,  dann kann sie eine Transportkomponente zusammenstellen, oder sie muss  auf private Sandsackfüllstationen und Transportunternehmen  zurückgreifen, um den TZ bedienen zu können.
 
 
 
Weiterhin wurde mit drei Werkstatthängern eine Versorgungsstelle  Log-M eingerichtet. Die Übungsleitung (Trupp Log-M aus dem OV  Hauenstein) hatte defekte Geräte vorbereitet, die während der Übung zur  Reparatur eingespielt wurden. Der Trupp Log-V aus Grünberg stellte für  das gesamte Wochenende die Versorgung mit Verpflegung sicher und  bereitete das Essen in der Bundeswehrküche zu. Die Versorgung durch  Verbrauchsgüter wurde im Wechsel mit den Log-M`s aus Bad-Kreuznach,  Michelstadt und Sulzbach fiktiv geübt.
 
Die Helfer spielten einen kompletten Logistikeinsatz durch, um  herauszufinden, wie man im Ernstfall am schnellsten Material, Treibstoff  und weitere Versorgungsgüter beschaffen kann. Diese wurden fiktiv durch Lieferscheine verteilt.
 
Der Führungstrupp dokumentierte den Einsatz sorgfältig. Die daraus  gewonnen Erfahrungen sollen im Laufe dieses Jahres in der Ausbildung  umgesetzt werden und zu Verbesserungen in der Zusammenarbeit führen.
 
Die Aufgaben der Fachgruppen FK  lagen im Wesentlichen im Aufbau einer Führungsorganisation, dem  Einrichten und Betreiben von mobilen Führungsstellen, der Bildung von  Einsatzabschnittsleitung (EAL), Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL)  sowie das Einrichten und Betreiben eines Bereitstellungsraumes für die  an der Übung teilnehmenden Fahrzeuge.
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Neben den Fachgruppen Führung- und Kommunikation sowie Logistik der Ortsverbände im LV HERPSL waren auch die Zugtrupps zur  Übung eingeladen. Deren Aufgabe bestand darin, die im Planspiel  eingesetzten Einheiten als Gegenstelle, zu simulieren. Im Planspiel übergibt die Übungsleitung eine Schadensstelle an  einen Zugtrupp. Der „erkundet“ anhand der vorliegenden Informationen die  Einsatzstelle und meldet das Erkundungsergebnis an die übergeordnete  Führungsstelle. Für jede Einsatzstelle gibt es ein Luftbild und ein  Detailbild. Anhand dieser Information müssen sich die Einsatzkräfte mit  dem zur Verfügung stehenden Kartenmaterial in die Situation einarbeiten.  Anschließend gilt es Personal-, Fahrzeuge-, Geräte- und Materialbedarf  zu planen und den Bedarf an die UEAL weiterzuleiten, die dann  entsprechend bedienen soll.
 
In einer solchen Übung kommen die vielfältigsten Aufgaben auf die  Beteiligten zu. Es ist mitunter wie in der realen Lage. Da fehlt  Material oder Personal, da gehen Gerätschaften kaputt, die sofort vor  Ort repariert werden müssen. Geht das nicht, müssen sich die  Einsatzkräfte um Ersatz kümmern. Da gibt es zuweilen auch  Kommunikationsschwierigkeiten unter den Einsatzkräften und nach geraumer  Zeit ist auch der eine und/oder andere am Rande der Erschöpfung. Je  realer es bei einer derartigen Übung zugeht, je sicher werden die Helfer  im Einsatz. Und dies gilt es in regelmäßigen Abschnitten zu üben.
 
Insgesamt war die Übung für die Teilnehmer ein Erfolg. „Je  intensiver wir auf große Schadensereignisse vorbereitet sind, desto  besser können wir helfen“: so Herbert Müller, Sachgebietsleiter S1-4 FK  Mainz und Ausbilder an der Bundesschule in Hoya. Natürlich kommen bei  jeder Übung wieder neue Dinge auf, die man verbessern kann. Die  Ergebnisse nimmt jede Gruppe mit nach Hause und arbeitet daran.
 
Wir danken allen Kameraden, die sich mit einem hohen Einsatz an  Personal, Material und Zeit an diesem Wochenende beteiligt haben.
 
    
        
            | Fachgruppen FK | 
            Fachgruppen Logistik und Zugtrupps | 
        
    
    
        
            ► Bad Homburg                      
             | 
            ► Bad Kreuznach 
             | 
        
        
            | ► Gießen | 
            ► Blieskastel | 
        
        
            | ► Kassel | 
            ► Eschwege | 
        
        
            | ► Landau | 
            ► Hauenstein | 
        
        
            | ► Mainz | 
            ► Mainz | 
        
        
            ► Saarwellingen 
             | 
            ► Michelstadt | 
        
        
            ► St. Ingbert 
             | 
            ► Neuwied | 
        
        
            ► Westerburg 
             | 
            ► Pirmasens | 
        
        
            |   | 
            ► Sulzbach | 
        
        
            |   | 
            ► Zweibrücken | 
        
    
 
    
        
            | Legende: | 
        
    
    
        
            
            
                - Log-Fü = Trupp Logistik Führung (ähnlich einem Zugtrupp)
 
                - Log-V   = Trupp Logistik Verpflegung
 
                - Log-M   = Trupp Logistik Materialerhaltung
 
                - Log-VG = Trupp Logistik Verbrauchsgüter (wird optimal gebildet)
 
                - FüKomKw - Führungs- und Kommunikationskraftwagen
 
                - FüLa - Führungs- und Lage Anhänger)
 
                - FmKw - FernmeldeKraftWagen
 
             
             | 
        
    
 
Bericht und Bilder von Dagmar Eich, Öffentlichkeitsbeauftragte OV Mainz