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Die Historie des THW Mainz

Gründung  

Gründung und 50er Jahre

Die Gründung des Ortsverbandes Mainz fand am 9.7.1952 in einer Mainzer Gaststätte statt. Die erste Unterkunft des Ortsverbandes lag in der Moltkestraße in der Mainzer Neustadt. Bereits in den ersten Jahren seines Bestehens hatte der noch junge Ortsverband unterschiedliche Einsätze und Aktivitäten zu verzeichnen.
So wurde zum Beispiel in Mainz-Kastel ein Hochwassersteg am Rheinufer errichtet und in den noch vorhandenen Trümmern in der Mainzer Innenstadt unterschiedliche Ausbildungsveranstaltungen durchgeführt. Aber auch über die Stadtgrenzen hinaus war das THW Mainz aktiv. In Heidesheim wurden Häuser, deren Fundamente nach einem Unwetter unterspült waren, gesichert, in Argenschwang (Hunsrück) wurde eine Behelfsbrücke gebaut um das Einbringen der Ernte zu ermöglichen und in Hachenbach (Landkreis Speyer) wurden im Auftrag des Landesverbandes Dammsicherungsarbeiten durchgeführt.

Gründung  

Die 60er Jahre

Das Jahr 1960 fing für das THW Mainz spektakulär an: Am 26. Januar kam es in einem Mehrfamilienhaus in der Nackstraße 10 zu einer Gasexplosion. Gemeinsam mit Kräften der Feuerwehr Mainz konnte das einsturzgefährdete Gebäude gesichert werden.
Ansonsten war das Jahrzehnt geprägt von diversen Hilfeleistungen für die Stadt Mainz. So wurden z. B. Kinderspielplätze in der Innensatdt und Schutzhütten für Wanderer im Lennebergwald errichtet. Desweiteren wurde im Stadtpark ein Trimm-Dich-Pfad aufgebaut. Es wurde aber damals schon sehr intensive Mitgliederwerbung betrieben: Der junge Ortsverband präsentiert sich - zusammen mit anderen Hilfsorganisationen - auf dem Halleplatz (heute Standort des Rathauses) und auf der Ludwigsstraße. 1968 leistet das THW Mainz Hilfe in Essenheim. Dort war bei einem zweigeschossigen Gebäude die Giebelwand eingestürzt. Daraufhin wurde durch das THW das Gebäude ausgesteift und abgestützt. 

   

Gründung

Die 70er Jahre

Im Februar 1970 galt es, im Rahmen des Hochwassereinsatzes, mehrere Deichabschnitte bei Bodenheim und Budenheim zu sichern. In Budenheim wurde zusätzlich beim Betrieb einer Trinkwasseraufbereitungsanlage unterstützt. 1973 geriet in Nackenheim ein Autotransporter von der Fahrbahn ab und fuhr in ein Schuhgeschäft. Das THW Mainz half auch hier mit Abriss- und Abstützmaßnahmen. Bei den Portland Zementwerken musste 1975 ein neu errichteter Heizöltank vor der TÜV-Abnahme mit 15 Millionen Litern Rheinwasser gefüllt werden. Dabei war die umfangreiche Pumpenausstattung, welche der Ortsverband zu seinem 20-jährigen Bestehen vom Bundesamt für Zivilschutz überreicht bekam, ein gefragtes Hilfsmittel. Der Sommer des Jahres 1976 zeichnete sich durch außergewöhnlich hohe Temperaturen aus. Um den dürregeplagten Landwirten zu helfen, wurden in Rheinhessen Heuballen transportiert und auf Güterzüge verladen. Auf dem damaligen Wasserübungsplatz des Ortsverbandes trafen sich mehrere Pontongruppen zu einer gemeinsamen Ausbildung. Ebenfalls dabei: Die Amphibienfahrzeuge des Hochwasseralarmzuges aus Germersheim. Im Jahre 1978 bezog der Ortsverband seine Unterkunft in der Weberstraße in Mainz-Weisenau.

 

Gründung

Die 80er Jahre

Im November des Jahres 1980 kam Papst Johannes Paul II nach Mainz. Für den großen Freiluft-Gottesdienst wurde der Flugplatz Mainz-Finthen hergerichtet. Für das THW Mainz bedeutete dies, viel Arbeit in Sachen Elektroversorgung. Vom Instandsetzungszug wurden ca. 50km (!) Elektrokabel zurechtgeschnitten, mit Steckern und Kupplungen versehen und verlegt. Zusätzlich wurden noch diverse Halogenstrahler aufgebaut und mittels Stromerzeugern betrieben. Ansonsten beschäftigten mehrere größere Übungen den Ortsverband. Sensationsfund in Mainz im Jahr 1982: Beim Ausheben einer Baugrube stieß man auf gut erhaltene Römerschiffe. Das THW half bei deren Bergung. Auch die Öffentlichkeitsarbeit kam in den Neunzigern nicht zu kurz. So beteiligten sich unsere Kräfte bei der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen des Katastrophenschutzes der Stadt Mainz im Jahre 1986 und ein Jahr später beim Rheinland-Pfalz-Tag in der Innenstadt. Das Naturhistorische Museum führte in Eckfeld in der Eifel Grabungsarbeiten durch und wurde hierbei vom THW unterstützt. Das THW gründet 1987 die Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland (SEEBA). Mehrere Ortsverbände waren hierin eingebunden und der OV Mainz stellte 1988 seine Küchenmannschaft als Verpflegungsteam bereit. Im gleichen Jahr mussten unsere Kameraden ihren ersten Einsatz nach einem Erdbeben in Spitak (Armenien) absolvieren. 

Gründung

Die 90er Jahre

Die Mauer war gefallen und Mainz fand mit Erfurt eine Partnerstadt in Thüringen. Erste gegenseitige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen festigten das Band zwischen den beiden Städten. So wurde z.B. 1990 durch den OV Mainz in Erfurt eine Brücke errichtet und durch die beiden Oberbürgermeister auf den Namen "Mainzer Brücke" getauft. Ein Jahr später wurde in Erfurt ein Ortsverband des THW errichtet und natürlich war der OV Mainz sein Patenortsverband.
Leider waren auch die 90er Jahre nicht friedlich. So bekämpfte 1991 im Irak Saddam Hussein die Kurden im Irak. Hunderttausende flohen in umliegende Länder. So auch in die Grenzregion zur Türkei. Dort leistete das Rote Kreuz Hilfe für die Flüchtlinge. Helfer des THW Mainz unterstützten vor Ort zunächst beim Betrieb einer Trinkwasseraufbereitungsanlage, später kümmerten sie sich um die Elektrik eines Feldlazaretts. Wenige Wochen später fand in Mainz der Bundeswettkampf der Instandsetzungszüge statt. Der Stadtpark verwandelte sich in ein blaues Feldlager mit Wettkampfbahnen.
1992 fand ein weiteres wichtiges Ereignis statt: Der OV Mainz gründet seine Jugendgruppe. 14 Jugendliche waren damals aktiv. Im gleichen Jahr fand die Jubiläumsfeier 1250 Jahre Erfurt statt. Die Ortsverbände aus Erfurt und verpflegen die ca. 4500 Teilnehmer des Festumzugs.
1993 wurde das THW zur Unterstützung bei Hochwassereinsätzen an der Mosel aktiv und 1994 waren Helfer des Ortsverbandes im Sudan und in Ruanda im Einsatz. Dort halfen sie beim Betrieb von Trinkwasseraufbereitungsanlagen. 1994 - Der Ortsverband zieht um. Das THW hat umstrukturiert und die Landesverbände von Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zusammengelegt. Die neue Dienststelle bekommt ihren Sitz in Mainz und das Gelände, welches sich bisher Orts- und Landesverband teilten wird zu klein für Beide.
Im April 1997 wurde die erste Schnelleinsatzgruppe des Ortsverbandes gegründet. Ihr gehörten Helfer aller Fachdienste an. Noch im selben Jahr hatte die Einheit ihre ersten Einsätze zu verzeichnen. So wurden z. B. auf dem Gelände der Johannes Gutenberg Universität diverse Sicherungsarbeiten nach Vandalismus vorgenommen. Im August diesen Jahres hatte der Osten der Republik zum ersten Mal mit einem Jahrhunderthochwasser zu kämpfen. Aus ganz Deutschland eilten Hilfskräfte aller Hilfsorganisationen an die Oder und die Elbe. Mainzer THWler waren in der Ziltendorfer Niederung im Einsatz. 1998 erhielt das THW Mainz einen der ersten Gerätekraftwagen neuer Bauart - die Freude war groß.

 

 

Gründung

Die 2000er

Das Jahr 2000 begann für die Mitglieder des Ortsverbandes äußerst unerfreulich: Überall in der Republik saßen die Kräfte des Katastrophenschutzes, der Feuerwehren und des THW in einsatbereit in ihren Unterkünften, so auch in Mainz. Computerexperten erwarteten den Untergang der westlichen Zivilisation, da sie befürchteten, dass die EDV-Steme die Umstellung auf das Datum 2000 nicht verkraften und reihenweise ausfallen würden. Das THW Mainz beschäftigte jedoch ein ganz anderes Problem: Gegen 23:55 versuchte ein Autofahrer noch rechtzeitig zum Jahreswechsel bei Freunden zu sein. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr er in Richtung Innenstadt und kollidierte beim Linksabbiegen mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Das Ergebnis waren ein Schwerverletzter und ein Toter. Die Polizei forderte das THW Mainz zum Ausleuchten und zum Absichern der Unfallstelle an.
2002 litt Ostdeutschland unter dem nächsten Jahrhunderthochwasser. Diesmal war fast der komplette Zug im Einsatz an der Elbe.
Die Fachgruppe Ortung hatte ab 2002 auch alle Hände voll zu tun. Mehrere Sucheinsätze nach vermissten Personen beschäftigten unsere ehrenamtlichen Hundeführerinnen und -führer. Aber auch die Technik kam zum Einsatz: Unter einem herabgestürzten Dach in der Mainzer Hölderlinstraße vermutete die Feuerwehr spielende Kinder und forderte das THW an. Zum Glück waren die Sorgen jedoch ohne Grund. 2003 halfen unsere Einsatzkräfte mit, die Folgen eines starken Unwetters zu beseitigen. So wurde z. B. in Mainz-Drais ein umgestürzter Baum beseitigt. Neu in Mainz: Picknick im Park. Unter dem Motto Sekt oder Selters organisiert die CDU Grüngürtel ab dem Sommer 2003 ein jährliches Benefizkonzert des Mainzer Mediziner Orchester zu Gunsten der THW Jugend Mainz e.V. Ebenfalls im Jahre 2003 wird die Fachgruppe Führung und Kommunikation von Bad Kreuznach nach Mainz verlegt. Die orangen Fahrzeuge sind zunächst ein eher ungewöhnlicher Anblick in unserer Fahrzeughalle. Bereit im folgenden Jahr leitet die Einheit den Einsatz des THW im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Tages in Nierstein. Im Sommer 2004 hält erneut ein starkes Unwetter den OV Mainz auf Trapp. Die Feuerwehr weist dem THW mehrere Einsatzstellen zu, die es eigenverantwortlich abarbeitet. Es werden Tiefgaragen ausgepumpt und umgestürzte Bäume beseitigt. 2005 schafft es ein Mann ganz Mainz lahmzulegen. Der amerikanische Präsident Georg W. Bush ist zu Besuch und die Stadt im Ausnahmezustand. Helfer aus allen Ortsverbänden der Region sind in Mainz im Einsatz um die Polizei bei Auf-und Abbau von Sperrgittern zu unterstützen. Der OV Mainz ist dabei der zentrale Anlaufpunkt, die Fachgruppe FK koordiniert den Einsatz. 
In 2005 schließt das THW Mainz - als erster Ortsverband bundesweit - einen Kooperationsvertrag mit einem Energie- und Trinkwasserverorgungsunternehmen ab. Der neue Partner, die Stadtwerke Mainz AG, sorgt auch gleich für einige Einsätze. Bei nächtlichen Wasserrohrbrüchen kommt die Fachgruppe Infra mit Beleuchtungsmitteln zum Einsatz.
Im Juli 2006 reißt das Piepsen der Funkalarmempfänger die Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe aus dem Alltag. In Mainz-Marienborn war ein Traktor mit Anhänger von einer Böschung auf die Bahnstrecke Alzey-Mainz gestürzt. Ein herannahender Personenzug kommt nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und kollidiert mit dem Hindernis. Bilanz des Unglücks: 17 Verletzte und ein zerstörter Triebwagen der Bahn AG. Das THW Mainz unterstützt die Bergungsmaßnahmen und leuchtet die Unfallstelle aus. Ein Wirbelsturm verwüstet im Jahr 2008 die Küstenregion Myanmars. Aus aller Welt kommen Hilfskräfte und auch das THW wird aktiv. In Rüsselsheim findet die zentrale Abfertigung der THW-Crew statt. Es gilt jede Menge Einsatzmaterial zu erfassen und für den Lufttransport vorzubereiten. Der OV Mainz unterstützt hierbei über mehrere Tage mit Hilfspersonal. Wenige Wochen später droht in Rommersheim ein großes Fischsterben, da der dortige Weiher "umgekippt" war und das Wasser kaum noch Sauerstoff hatte. Das THW Wörrstadt ist im Einsatz und fordert die Fachgruppe FK zur Unterstützung an, da im OV Wörrstadt die komplette Kommunikationstechnik ausgefallen ist. Im Dezember 2009 baut die Fachgruppe Infrastruktur eine Trinkwassernotversorgung für das Katholische Klinikum Mainz auf, da bei Bauarbeiten dessen Wasserzuleitung beschädigt wurde. Im Dezember des gleichen Jahres werden unsere Jugendhelfer zu Fernsehstars. Die Jugendgruppe unterstützt Filmaufnahmen des ZDF für dessen Kindersendung pur+.

 

Gegenwart

Ab 2010

Der Winter 2009/2010 bringt mal wieder Schnee. Zu viel Schnee für ein Großzelt auf der Mainzer Zitadelle. Was eigentlich zum Schutz einer Grabungsstätte errichtet war, bricht unter der Last des Schnees zusammen. An zwei Wochenenden baut der Technische Zug das Teile des Zeltes ab und stützt den verblieben Rest mittels Gerüstsystem ab. Hier heißt es für alle Mann anpacken...
Bereits im Februar beschäftigt das Wetter wieder das THW. Sturmtief Xynthia fegt über die Stadt und verursacht viele Schäden. An mehreren Einsatzstellen wird das THW auf Anforderung der Feuerwehr aktiv. Eine der letzten Aktionen, die von der Liegenschaft in der Mombacher Straße aus durchgeführt werden. Ab März 2010 finden in der ehemaligen Halle eines Metallbaubetriebes in Mainz-Hechtsheim umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten statt. Hier entsteht die neue Unterkunft des THW Mainz. 975 Liter Farbe werden verstrichen, 3.750m Kabel verlegt und insgesamt 17.000 Helferstunden geleistet. Jeden Tag sind unsere Helferinnen und Helfer auf der Baustelle aktiv. Noch im Sommer findet der Umzug statt.
Ein Brand bei einem Recyclingunternehmen in Mainz-Weisenau sorgt im Jahr 2011 für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Diese fordert den OV Mainz zum Ausleuchten der Einsatzstelle an. 50 Jahre Katastrophenschutz in Mainz. Im Sommer 2011 feiert die Stadt mit einer Präsentation aller Hilfsorganisationen vor dem Staatstheater. Das THW hat hierbei eine tragende Rolle, baut es doch für eine Vorführung aller Fachdienste einen Gerüstturm auf und demonstriert das Retten aus Höhen. Im Dezember wird in Koblenz eine Luftmine entschärft. Hierzu werden Tausende Bewohner evakuiert und mehrere Krankenhäuser und Altenheime geräumt. Die Fachgruppe FK koordiniert den Bereitstellungsraum der Kranken- und Rettungswagen.
"60 Jahre THW Mainz - Ein Ortsverband im Wandel der Zeit". Unter diesem Motto findet im Jahr 20012 die große Jubiläumsfeier statt. Ehemalige Mitglieder des Ortsverbandes, Freunde, Förderer und alle Hilfsorganisationen sowie die Ortsverbände unseres Geschäftsführerbereichs sind hierzu eingeladen und feierten mit uns bei strahlendem Sonnenschein in der neuen Unterkunft in der Carl-Zeiss-Straße. An den offiziellen Festakt schloss sich ein Tag der offenen Tür an, bei dem Interessierten die neue Liegenschaft zur Besichtigung offen stand und bei dem es zahlreiche Vorführungen zu sehen gab.